Sucralose – wie sich der beliebte Süßstoff auf unsere Gesundheit und den Darm auswirken kann
- jensschauberger
- 24. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Sucralose ist ein weit verbreiteter kalorienfreier Süßstoff, der vor allem in „Light“-Produkten, Süßigkeiten und Getränken zum Einsatz kommt. Jahrzehntelang galt er als sichere Alternative zu Zucker. Eine neue, hochwertige klinische Studie aus Mexiko zeigt nun, dass Sucralose in relevanter Alltagsdosis bereits innerhalb eines Monats ungünstige Effekte auf den Körper und die Darmgesundheit gesunder Menschen haben kann.pubmed.ncbi.nlm.nih
Worum ging es in der Studie?
Die Forschenden untersuchten gesunde, schlanke Erwachsene, die 30 Tage lang entweder Sucralose (in Alltagsmenge, etwa einem Drittel der zulässigen Tagesdosis) oder ein Placebo einnahmen. Vor und nach der Einnahme wurde systematisch die Stoffwechselgesundheit mit Blutzucker-, Insulin- und Hormonmessungen sowie die Darmflora, bestimmte Stoffwechselprodukte und Entzündungsmarker überprüft.
Die wichtigsten Ergebnisse
Bereits nach 30 Tagen mit Sucralose sank die Insulinsensitivität der Teilnehmer um rund 20 %. Das heißt: Der Körper reagierte weniger empfindlich auf das eigene Insulin, ein Risiko für spätere Diabetes-Entstehung.
Die Werte für Blutzucker, Insulin und das Darmhormon GLP-1 nach einer Mahlzeit stiegen nach Sucralosekonsum auffällig an.
Die Darmflora (Mikrobiom) wurde nachteilig verändert: Die Vielfalt nützlicher Bakterien (α-Diversität) sank.
Im Stuhl stieg der Anteil bestimmter Proteine (Curli), die mit Entzündungen zusammenhängen, sowie von kurzkettigen Fettsäuren wie Acetat und verzweigtkettigen Aminosäuren. Gleichzeitig sanken gesunde Stoffwechselmarker wie Butyrat und Glutaminsäure.
Entzündungsmarker im Blut nahmen zu – das spricht für eine pro-entzündliche Wirkung von regelmäßigem Sucralosekonsum.
Was bedeutet das?
Regelmäßiger Sucralose-Konsum beeinflusst schon nach kurzer Zeit negativ den Zuckerstoffwechsel, das Mikrobiom und könnte Entzündungsprozesse verstärken. Die Forscher*innen nehmen an, dass diese Veränderungen zusammen das Risiko für Insulinresistenz und Stoffwechselstörungen erhöhen können.
Fazit auf einen Blick
Schon geringe Mengen Sucralose – wie sie durch modernen Gebrauch schnell erreicht werden – können im gesunden Körper die Insulinsensitivität verschlechtern, die nützliche Darmflora schwächen und das Entzündungsgeschehen im Körper fördern. Wer auf Zuckerersatz setzt, sollte diesen Fakt bedenken und künstliche Süßstoffe möglichst sparsam und bewusst konsumieren.pubmed.ncbi.nlm.nih
Hinweis: Die Studie wurde an gesunden, schlanken Erwachsenen durchgeführt. Die Auswirkungen bei Menschen mit Vor- oder bestehender Stoffwechselerkrankung könnten noch gravierender ausfallen. Weitere Forschung ist nötig, doch die Ergebnisse liefern einen weiteren Grund für ein kritisches Nachdenken über den alltagsmäßigen Konsum von künstlichen Süßstoffen.
Kommentare